„Nimm das Ruder Deines Lebens selbst in die Hand!“ (Frank Farrelly)

Die moderne Psychotherapie geht ganz andere Wege als die Psychoanalyse nach Freud. Im Mittelpunkt steht nicht das Aufarbeiten der Vergangenheit, sondern die konstruktive Bewältigung der Zukunft. Die Praxis zeigt, dass in der Psychoanalyse oft keineswegs ein Sachverhalt als solcher vorsichtig analysiert wird, alternative Erklärungen gegeneinander abgewogen werden usw., sondern dass dem Sachverhalt voreilig ein bestimmtes psychoanalytisches Deutungsmuster übergestülpt wird (s. Füllgrabe: Kriminalpsychologie, 1997). Auch ist die Erfolgsrate der Psychoanalyse keineswegs so hoch, wie das von ihren Vertretern behauptet wird.
Dies wird besonders an den klassischen Fällen (z. B.: Der „Wolfsmann“, „Anna O.“) deutlich, die keineswegs durch ihre Psychoanalyse geheilt wurden. Und ein Serienvergewaltiger und Serienmörder beging mit Ausnahme der ersten Tat alle seine Delikte, während er in einer Einsichtstherapie war. Deshalb sind neue, konstruktivere therapeutische Ansätze notwendig.
Farrellys Provokative Therapie und Frankls Logotherapie haben trotz ihres unterschiedlichen Ansatzes vieles gemeinsam, z.B. das Menschenbild: Der Mensch ist kein hilfloser Spielball des Schicksals, und er kann auch (mit der „Trotzmacht des Geistes“, Frankl) menschliche Katastrophen bewältigen. Genau das ist auch das Weltbild von „Überlebenspersönlichkeiten“, die Überfälle, Kriege, Gefangenschaft und menschliche Krisen bewältigten.

Bild von Clay Banks aus Unsplash



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